Achtsamkeit & Selbstfürsorge
Achtsamkeit: den Moment bewusst erleben
In der buddhistischen Lehre hat Achtsamkeit eine zentrale Bedeutung. In der westlichen Welt bekannt wurde das Prinzip der Achtsamkeit durch Thich Nhat Hanh, buddhistischer Zen Meister aus Vietnam, und den amerikanischen Molekularbiologe Jon Kabat-Zinn (MBSR – Mindfulness-Based Stress Reduction, Stressbewältigung durch Achtsamkeit).
Achtsamkeit kann als Lebenshaltung gesehen werden, bei der der eigene Geisteszustand zu jedem Zeitpunkt verändert werden kann. Sie ist geprägt von Momenten des Innehaltens – Gedanken und Gefühle werden bewusst erlebt und gelebt, Aufmerksamkeit und Konzentration auf den gegenwärtigen Moment gelenkt.
Meist läuft in unserem Inneren ein permanenter Strom von Wahrnehmungen und Gedanken ab, ohne unser bewusstes Dazutun. Oft haben diese Gedanken mit der Vergangenheit oder der Zukunft zu tun und sind geprägt von früheren Erfahrungen. Gedanklich wird die Zukunft geplant und der gegenwärtige Moment wird nicht bewusst gelebt.
Achtsamkeit kann man lernen
Aus neurobiologischer Sicht ist Achtsamkeit eine menschliche Fähigkeit, die durch Training verbessert werden kann. Das Ausüben von Achtsamkeitsübungen führt zu stärkerer Präsenz; Fürsorglichkeit und Sorgfalt dem Leben und den Menschen gegenüber führen zu intensiverem Wahrnehmen. Es entstehen innere Ruhe und Gelassenheit, Stress wird reduziert. Achtsamkeit wirkt sich auch bei Ängsten und chronischen Erkrankungen positiv aus.
Das Üben von Achtsamkeit hilft, sich den Erfahrungen des Hier und Jetzt zu stellen und diese anzunehmen. Unabhängig davon, ob diese positiv oder negativ sind. Durch genaues und offenes Wahrnehmen, ohne Widerstände oder das Empfinden von Bedauern, kann erkannt werden, was momentan gut tut und neue Perspektiven können entwickelt werden.
Selbstfürsorge: sich selber lieben und Sorge tragen
Selbstfürsorge und Selbstliebe gehen Hand in Hand. Im Zentrum steht, die Sorge für sich selbst zu tragen. Wenn man für sich diese Sorge trägt, trägt man auch die Verantwortung für das eigene Glücklichsein im Herzen. Dabei verankert man im Umgang mit Respekt, Achtung und Akzeptanz seine Verbundenheit zu sich selbst und zu seinem inneren Wesen.
Diese achtsame und wohlwollende Haltung sich und dem Leben gegenüber führt dazu, dass das Herz aufblühen kann. Wie eine Blume, die sich der Sonne hinwendet und durch die Energie und Wärme der Sonnenstrahlen «Lebensenergie» annimmt, um dabei die Verwandlung von der Knospe zur Blüte zuzulassen. Diese Verwandlung findet auch in unserem Herzen statt, wenn wir die wohlwollende und wertschätzende Haltung uns gegenüber zulassen. (Selbst)Liebe kann entstehen.